- Frau= erwachsene Person weiblichen Geschlechts.
Soweit verständlich. Ich suche weiter.
- weiblich = dem gebärenden Geschlecht angehörend.
Aha. Jetzt wird es interessant. Es gibt sicher mehrere Interpretationen dieser Bedeutung aber ich, mit meinem gesunden Menschenverstand und davon ausgehend, dass ich mit der deutschen Sprache vertraut bin, könnte davon ausgehen, dass eine Frau die keine Kinder gebären kann, keine Frau ist. Mhhh. Und jetzt wird es richtig kompliziert. Diese winzige, in unserer Gesellschaft jedoch so bedeutende Eigenschaft, kann zu einem Zwang und zugleich zu einem Verhängnis werden.
Ich wollte immer Mutter sein. Heute frage ich mich woher dieser Wunsch kam. Denn dieser Wunsch war schon da bevor ich wusste was Geschlechterliebe bedeutet und was es in mir bewirkt. War es eine Erwartungshaltung (fremd erzeugt) oder ein Bedürfnis (aus mir heraus)? Gehen wir mal davon aus ich war so eigenständig und habe mich nicht Fremd beeinflussen lassen. Woher kommt dieses Bedürfnis? Aus der Evolution? Tragen Frauen ein Gen in sich, die "biologische Uhr", die uns dazu drängt Nachkommen zu zeugen? Ist dieses Gen in unserem 2. Chromosom XX eingepflanzt? Männer XY lassen sich mit dem Thema der Fortpflanzung bekanntlich nicht stressen.
Also eins steht fest. Wir Frauen haben ein bestimmtes Zeitfenster, um uns für oder gegen eigene Kinder zu entscheiden, vorausgesetzt unsere Gebärmutter macht mit. Und diese Auseinandersetzung bewirkt unter Umständen Stress. Und Stress führt zu Angst. Und Angst kann zu voreiligen, unüberlegten Entscheidungsfindungen führen.
Die Wahrheit ist wir sollten uns nicht entscheiden müssen. Erst Recht nicht unter Zeitdruck. Und sowieso nicht wenn die Antwort darauf ist: entweder oder. Ein Tipp, falls der Gedanke noch nicht kommt: Entweder Kinder oder Karriere. Entweder Kinder oder Schlaf. Entweder Kinder oder Freizeit. Entweder Kinder oder einen unversehrten Körper. Entweder Kinder oder ein soziales Umfeld. Entweder Kinder oder Freiheit. Entweder Kinder oder...die Liste ist lang, verdammt lang. Ich bezweifle, dass sich Männer diese Fragen stellen. Nein, ich bin mir sicher, dass sich Männer diese Fragen nicht stellen (müssen!). Denn unsere Gesellschaft zwingt sie nicht sich entscheiden zu müssen. Sie sind privilegiert. Sie können alles haben. Ist das gerecht? Ich bekenne mich dazu: Nein, es ist nicht fair.
Das verfluchte an diesen "entweder's und oder's" ist, dass in dem Moment in dem man sich vorstellt was es bedeuten könnte Mutter zu werden, eine Frau womöglich keinen blassen Schimmer hat, wie es ist wenn Frau mittendrin steckt. Es ist nur eine Vorstellung die in keinster Weise der Realität entspricht.
Ich hätte meine Mutter nicht mehr fragen können. Ich werde auch nie wissen, ob sie mir die unverblümte Wahrheit erzählt hätte. Würden es andere Mütter tun wenn sie gefragt werden? Und ich weiß heute immer noch nicht wie die Antwort auf meine Frage lautet: warum habe ich mich für Kinder entschieden? Ich liebe meine Kinder, sehr, unvorstellbar viel, bis zum Mond und zurück. Und gleichzeitig sehne ich mich manchmal nach einem Leben, indem ich die Hauptrolle darstelle. Oder stelle mir vor wie mein Leben ohne Kinder gewesen wäre. Diese Gedankengänge verschaffen mir dann ein Gefühl der Reue, des Schams. Aber ich möchte daran festhalten, dass die Mutterschaft nicht das einzige ist, was mich definiert. Dass ich als Frau, mit meinen Eigenschaften, Sehnsüchten und Bedürfnissen einen Raum habe, erkämpfe, nehme der nur mir alleine gehört.
Das verfluchte an diesen "entweder's und oder's" ist, dass in dem Moment in dem man sich vorstellt was es bedeuten könnte Mutter zu werden, eine Frau womöglich keinen blassen Schimmer hat, wie es ist wenn Frau mittendrin steckt. Es ist nur eine Vorstellung die in keinster Weise der Realität entspricht.
Ich hätte meine Mutter nicht mehr fragen können. Ich werde auch nie wissen, ob sie mir die unverblümte Wahrheit erzählt hätte. Würden es andere Mütter tun wenn sie gefragt werden? Und ich weiß heute immer noch nicht wie die Antwort auf meine Frage lautet: warum habe ich mich für Kinder entschieden? Ich liebe meine Kinder, sehr, unvorstellbar viel, bis zum Mond und zurück. Und gleichzeitig sehne ich mich manchmal nach einem Leben, indem ich die Hauptrolle darstelle. Oder stelle mir vor wie mein Leben ohne Kinder gewesen wäre. Diese Gedankengänge verschaffen mir dann ein Gefühl der Reue, des Schams. Aber ich möchte daran festhalten, dass die Mutterschaft nicht das einzige ist, was mich definiert. Dass ich als Frau, mit meinen Eigenschaften, Sehnsüchten und Bedürfnissen einen Raum habe, erkämpfe, nehme der nur mir alleine gehört.